SCHWARZE GRÜTZE =
Musikkabarett, Männer – Duo, 2 Gitarren plus 1 Klavier, Stefan und Dirk, „abgebrochene Lehrer“ aus Potsdam, die immer gute Laune haben, außer am Sonntagabend in der ausverkauften Pfeffermühle. Denn: Sie haben den Blues…
So beginnen die beiden, mit dem Publikum zu interagieren, singen, diskutieren, tragen Gedichte (Fokus auf Limericks) und Witzvariationen vor, die mit „Kommt ein Mann zum Arzt mit `nem Frosch auf dem Kopf…“ beginnen.
Stefan und Dirk arbeiten sich an dankbaren Themen des Alltags ab, wie dem Fachkräftemangel: So weit das Auge reicht gibt es keine „ungehobelten Tischler, unverfrorene Bofrost – Männer, unbefugte Fliesenleger, unverblümte Floristen“ usw. usf.
Auch die neue Art der Kindererziehung wird hinterfragt: Keiner isst mehr Süßes oder totes Tier. Es gibt nur noch eine Meinung, aber drei verschiedene Toiletten. Vorschläge zur Entschärfung von Kinderliedern werden gleich mitgeliefert: „Fuchs, du hast die Gans gestreichelt“ und „Drei Diverse mit dem Kontrabass, klebten auf der Straße…“
Das gefällt dem Publikum und es soll mitdenken: Welche unterschiedlichen Bedeutungen stecken für Frauen bzw. Männer in den Wörtern „Diäten, Dichtung, Möpse, Tüte, Nagelstudio (= Baumarkt)“?
So geht es kreuz und quer und ziemlich schnell durchs Programm, nicht immer auf hohem Niveau; einige Nummern zünden nicht so richtig.
Zum Schluss gibt es – um den Bogen zur Einleitung zu schlagen – noch einen tieftraurigen Blues, der aus Titelzeilen bekannter Lieder zusammengebastelt wurde und eines der beiden Liebeslieder des Duos auf die Ohren: „Du mit dem Zettel am Zeh“. Womit auch der außergewöhnliche Name erklärt wäre: Schwarzer Humor plus Grütze erzählen.
(Jury-Mitglied Gesine Kloppe)



